Im Alter von etwa sechs Monaten benötigt Ihr Baby so viel Energie für Wachstum und zunehmende Bewegung, dass der Nährstoffgehalt in Mutter- oder Fertigmilch nicht mehr ausreicht, um den Bedarf vollständig zu decken. Es wird Zeit für die Einführung von sogenannter Beikost.
Der Zeitpunkt ist hierbei individuell unterschiedlich: Zwischen dem fünften und siebten Monat lernen die meisten Kinder, neben saugen und schlucken auch vom Löffel zu essen. Nicht verzweifeln – es braucht Gewöhnung und irgendwann klappt es! Fangen Sie teelöffelweise mit Karottenmus oder anderem pürierten Gemüse an (am besten vor einer Milchmahlzeit) und steigern Sie die Menge zu einer vollen Mahlzeit. Etwas später wird das Karottenmus zum Karotten-Kartoffel-Brei und wiederum ein paar Tage später kommt püriertes Fleisch oder Fisch hinzu (siehe Rezept „Der erste Brei“).
Sie entscheiden selbst, ob Sie die Babymahlzeiten selber kochen oder Gläschen füttern. Fertige Gläschen punkten durch deutlich geringeren Arbeitsaufwand und einen kontrollierten, geringen Schadstoffgehalt (z. B. Nitrate). Das Obst und Gemüse für die Babygläser wird sofort nach der Ernte schonend zubereitet. Der Nachteil der Gläschen besteht jedoch teilweise in den Zutaten: manche enthalten Süßungsmittel, zu viel Salz, künstliche und überflüssige Vitamine oder zu wenig Fett, bzw. allgemein zu wenig Kalorien (Energie). Gegebenenfalls sollten Sie hier mit etwas Öl ausgleichen (1 TL Öl = 4 Gramm, Ziel: 8 – 10 Gramm pro Mahlzeit).
Bei selbst zubereiteter Babynahrung haben Sie zwar größeren Aufwand, kennen jedoch alle verwendeten Zutaten und können auch solche Lebensmittel verwenden, die in Fertigprodukten eher selten enthalten sind. Tipp: Wenn ein Brei den Geschmack Ihres Babys getroffen hat, kochen Sie ruhig die 10-fache Menge und frieren einzelne Portionen ein – das spart Zeit und Arbeit. Bei −18 °C ist der Brei bis zu zwei Monate haltbar.
Im Laufe des ersten Lebensjahres werden dann noch der Milch-Getreide-Brei und der Getreide-Obst-Brei eingeführt, bis Ihr Kind etwa um seinen ersten Geburtstag herum bereits überwiegend am Familienessen teilnehmen kann.




Der erste Brei: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
Zubereitung
Fleisch oder Fisch in wenig Wasser weichkochen, klein schneiden und pürieren. Gemüse waschen und klein schneiden, Kartoffeln schälen. Gemüse und Kartoffeln in wenig Wasser oder im Fleisch-/Fischsud weichdünsten. Das pürierte Fleisch zugeben und aufkochen lassen. Obstsaft zugeben und nochmals pürieren. Pflanzenöl (Rapsöl) unterrühren. Nach Bedarf Wasser zufügen.

Der zweite Brei: Milch-Getreide-Brei
Zwischen dem sechsten und achten Monat, also vier Wochen nach Beginn der ersten Beikost, kommt ein Milch-Getreide-Brei hinzu. Er ersetzt eine weitere Milchmahlzeit.
Zubereitung
Getreideflocken in der Milch aufkochen oder das Getreide nach Packungsanweisung einrühren. Bei Verwendung von Säuglingsmilch zunächst das Getreide in heißes Wasser einrühren, bzw. mit dem Wasser aufkochen. Erst nach dem Abkühlen die entsprechende Menge des Pulvers einrühren (die Dosierung entspricht jener für Säuglingsmilch). Zuletzt den Obstsaft oder das Obstpüree unterrühren, eine Sorte pro Breimahlzeit ist ausreichend. Schon ist der Milch-Getreide-Brei fertig – denn weitere Zusätze wie Zucker, Honig, Aromen oder Nüsse sind überflüssig.
Der dritte Brei: Getreide-Obst-Brei
Wiederum etwa vier Wochen nach dem Milch-Getreide-Brei (also zwischen dem siebten und neunten Monat) kommt der dritte Brei auf den Speiseplan: ein milchfreier Getreide-Obst-Brei.
Zubereitung
Das Wasser aufkochen und die Getreideflocken einrühren, eventuell aufkochen. Püriertes oder zerdrücktes Obst zugeben und zuletzt noch das Öl unterrühren. Auch hier sind keine weiteren Zutaten nötig.
Quelle: Alle Angaben beruhen auf den Empfehlungen für die Ernährung von Säuglingen – Forschungsinstitut fuer Kinderernährung (FKE), Dortmund